Ein in vieler Hinsicht grossartiger Abend diese Siegfried Inszenierung im Liceu.
Natuerlich habe ich mir schon vorher eine Menge Fragen gestellt wie : Bekomme ich auch wirklich einen Drachen zu sehen. Weil in Katalonien wimmelt es nur so von Drachen, und so unwahrscheinlich ist sowas nicht.
In der Vorbereitungsphaese – schon immer als Wissensmangel betrachtet keine Ahnung vom Siegfried zu haben – nahm ich zusaetzlich an zwei Informationsabenden im Coro del Liceu teil. Es gab da einen Vortrag über frühere Inszenierungen und Videos wurden gezeigt.
Im Internet fanden sich paar Fotos, die Produktion wurde schon auf den Bühnen der Stadt Köln aufgeführt, doch so wenige, dass die Spannung blieb.
Ein Wort zur Musik Wagners – sie transzendentiert in viele Richtungen. Es ist noch etwas von Mozart, gerade das Floetenspiel im Wald erinnert ein wenig an die Zauberfloete, die Harfe erklingt etwas wie bei Berlioz, der Gesang ist manchmal wie später bei Schönberg.
Das ist wirklich nichts was man zu Hause im Fernseher ansehen kann :
Siegfried, gesungen und gespielt von Stefan Vinke , will das Fürchten lernen muss allerdings bis zum Schluss warten bis er Brunhilde (Irene Theorin) trifft. Hier die Nähe von Liebe und Tod. Diese überwindung der Angst ist wichtig beim Schmieden des Schwertes und beim Kampf gegen den Drachen, aber natuerlich auch in Bezug auf Brunhilde.
Zurueck zur Inszenierung. In der ersten Szene begegnet man Mime und Siegfried in der Ambiente eines
Schrotthändlers. Er schmiedet das Schwert so scharf dass er damit die Vorderfront von Mimes heruntergekommenen Wohnwagens abtrennen kann. Schliesslich erscheint Wotan. Er sieht in etwa so aus wie man sich einen Geschäftsmann vorstellt mit einem Krueckstock als Lanze. Der nächste Akt spielt im Wald. Davon sind nur Baumstümpfe sichtbar. Wir treffen hier Alberich, Mime und Wotan. Der Drachen gegen den Siegfried kämpft stellt eine grosse Baggerschaufel dar. Im Wald lauscht er auch erstmals dem Gesang des Vogels der ihn bis zu Brunhilde leitet.
Alberich (Oleg Bryjak), Fafner (Andreas Hörl), Mime (Gerhard Siegel)
Tag: Andreas Hörl
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Siegfried