In meinem bisherigen Leben kannte ich nur die Semperoper. Ich verwichtete bewusst auf jegliche Recherche. Zu Wissen dass William Forsythe die Choreographie dieses Ballets schrieb haette mich sicher voreingenommen gemacht, war mir doch sein Namen ein Begriff. Dies war mein erster Besuch im Liceu, dem meiner Ansicht nach prestigeträchtigsten Konzertsaal Barcelonas.
Ich hatte meine Eintrittskarte ueber die Butxaca secreta erstanden. Das war sehr billig. Für 20 Euros habe ich einen Platz im Parkett bekommen. 8. Reihe. Ganz Rechts. Es ging pünktlich los. Ich hatte eigentlich eher klassische Themen erwartet. Statt dessen kamen Techno Rythmen. Wie ich später im Programmheft nachlesen konnte, war die Musik von Thorn Willems. Sie besteht weitgehend aus Rhytmus. Akustisch muss man sich das so vorstellen als ob man sich in der Werkshalle eines grossen metallverarbeitenden Betriebs befindet. Hämmer schlagen auf Bleche, daneben die Klaenge einer Synthezizerfloete, Töne eines Metallstuecks dans an einem anderen entlangschleift. Diese Kulisse – denn einen Buehnendekor gab es nicht – laesst es zu die ganze Aufmerksamkeit den Tänzern zu widmen. Die Bachsche Musik dagegen gibt eine musikalische Kulisse die mit dieser Insitaet und Spannung nicht mithalten kann. Die Auffuehrung bestand aus drei Teilen, und zu meiner groessten Zufriedenheit war dieser letzte Teil wieder mit der “Musik” von Thornton Willems. In dieser letzten Szene gab es einen minimalen Dekor, eine Art Wand, und die Taenzer bewegten einen grossen Scheinwerfer herein der die Tanzfiguren darauf projezierte, so dass ihre Bewegungen auch hier als Schattenbild erschienen. Ein nicht endend wollendes Seil wurde auf der Bühne ausgerollt. Im HIntergrund eine Tänzerin die sich zu Boden befand. Vor der Trennwand ein anderer der gegen die Wand ansprang.
Tag: Ballet
-
Das Semperballet im Liceu