Tag: carmanyola

  • Carmanyola

    Voll Pessimismus erwartete ich den 23. Juni, ich konnte mir nicht vorstellen dass bei 10 Euro Eintritt viele Leute an dem Essen teilnehmen würden. Die Strasse ist recht schmal und sehr lang und es war auch nur ein Teil von ihr abgesperrt. Gegen zehn Uhr fing es an. Zu meiner Überraschung waren die meisten Plätze besetzt. Am unteren Ende die Mitglieder des Vereins (Asociacio de Veins), auf der entgegengesetzten Seite viele im Rentenalter (die höchstwahrscheinlich auch in der Strasse wohnten), neben mir einige Frauen und spaeter kam auch noch ein Deutscher – ich erkundigte mich und erfuhr so dass sie alle in der Nähe wohnten. Es gab also keine Gelegenheit jemanden kennenzulernen der in irgendeiner Weise Nachbar wäre. Es scheint so, als sei die Asociacio de Veins nicht in erster Linie eine Interessenvertretung all derer die in der Strasse wohnen sondern nur mit der Vorbereitung der Fiesta Mayor beschaeftigt. Mit mir sass ein Deutscher zu Tisch der meinte, hier kämen die Vertreter der politischen Parteien nur dann wenn es kurz vor den Wahlen wäre.
    Eine nette Geste, weil nicht angekündigt, war dass es auch Kaffee und Kuchen (Coca) sowie Champagner (Cava) gab.

  • Carmanyola

    Immerhin gibt es in meiner Strasse einen Verein den man in Spanien Asociacion de Vecinos heisst. Und da es Katalanen sind, heisst das Strassenfest Carmanyola. Ich kenne das schon von Toulouse. Alle die in der Strasse wohnen treffen sich eines Abends. Stuehle und Tische stehen in der Strasse die für den Verkehr gesperrt ist, und jeder bringt was zu Essen mit. Nun kann ich nicht sagen, wie das in Frankreich organisiert wurde. Jedenfalls verlangt hier der Verein von mir zehn Euro pro Teilnehmer (obwohl ich mich vorher angemeldet habe, der alte Mann dem ich den Beitrag zahlte, er schien es nicht zu merken dass ich eigentlich nur die Hälfte dessen geschuldet hatte). Aus einem Artikel in der Vanguardia habe ich erfahren dass es ueber dreissig Euro Gebühren kostet ein solches Fest anzumelden. Nun, ich bin also im Vereinslokal gewesen. Dort wurden gerade kleine Tiere aus Papmache hergestellt. Alles alte Leute ausser einer juengeren Frau, sie waren damit beschäftigt die nasse Pappe zu modellieren. Ich habe gefragt warum ich auf meine Email keine Antwort erhalten habe. Der alte Mann antwortete mir, ich haette ja geschrieben dass ich heute komme und den Beitrag bezahle. Ich hatte mich allerdings auch schon vor einigen Tagen zu einer Fahrt nach Besalu angemeldet und keine Antwort bekommen.