• Schlecker

    Im Grossraum Barcelona hat die Drogeriemarktkette 177 Geschäfte, und in den letzten drei Monaten gab es 120 überfälle. Die Verkäuferinnen stehen sprichwörtlich allein da (alle wissen es). Der Konzern spricht von allgemeiner Unsicherheit. (Metro Catalunya, Dilluns 10 de Novembre de 2008)

  • Paul Celan

    Erstaunlicherweise druckt das taegliche Gratisblatt “20 minutos” am 6. November einen ganzseitigen Artikel über Celan und zitiert dabei das Gedicht “Die Todesfuge”. Ausführliche Darstellung von Werk und Leben des Dichters (anlaessliche der Veröffentlichung in Spanien seines Briefwechsels mit Gisele Lestrange).

  • Biblioteca Sagrada Familia

    Gestern aus Deutschland zurueckgekommen (nach einer Woche Heimaturlaub sehe ich wieder einen blauen Himmel). Am Morgen wieder in eine Bibliothek die ich nun schon seit einigen Wochen kenne. In ihren Untergeschossen ist, ganz anderst als in Rubi, ein Markt untergebracht, und die Gerüche des Marktes vor allem des verfaulenden Obstes, dringen penetrant in die Etagen.

  • Der Bagger hat gebaggert

    Schon an den kleinen Erschuetterungen in meinem Gebaeude habe ich gemerkt, dass etwas vorgeht. Und als ich nach draussen sah, sah ich den Bagger beim baggern. An diesem Tag hat er ein Loch gebaggert, jetzt steht er in diesem Loch, und ich bin schon gespannt wie es die naechst Woche weitergeht. Ausser dem Bagger stand noch ein Lastwagen da und transportierte den ganzen Erdaushub fort.

  • Bibliothek in Rubi

    Diesen Abend habe ich mich in Rubi in die Bibliothek bemüht, eher, um die Zeit zu überbrücken die bis zum Film von Claude Chabrol bleibt : Una chica cortada en dos. Der Film kommt hier in Original, was ansonsten in Spanien nur selten der Fall ist. In den unteren Räumen der Bibliothek ist die Musikschule untergebracht, und laut dringt die Musik herauf.

  • Sichtweise

    Heute Artikel in dem Gratisblatt 20 minutos : Les carreteres locals son massa estretes pels cotxes – die lokalen Verbindungsstrassen sind für die Autos zu eng. So kann man es auch sehen. Die Zeitung schlaegt vor die Strassen zu verbreitern (am besten waere es wohl die Gehwege total abzuschaffen) … in dichtbesiedelten Gebieten faehrt ueber die Haelfte der Autofahrer mit mehr als 60 km/h (siehe Haider !). Und ich wuerde sagen die meisten Autos sind nicht nur zu schnell, sie haben auch Ausmasse die in gar keinem Verhaeltnis zum Zweck stehen (Beförderung von zumeist nur einer Person).

  • Auf den Zahn gefühlt

    Ziemlich verblüfft heute morgen als ich erfahre dass in Spanien Kosten der Zahnbehandlung weder von der Sozialversicherung noch von den Ersatzkassen (Mutuas) übernommen werden. In Frankreich geschieht dies zu 100 % (teils Ersatzkasse, teils Sozialversicherung). Ich habe bei der Mutua de Terrassa nachgefragt : die “dentistas” machen nichts weiter als Zähne ziehen, Zahnprothesen und Füllungen werden in Geschäften gemacht deren Reklame man überall in der Stadt sieht. Ich bin denn in die Zahnklinik – eine Woche Wartezeit. Bei meinem ersten Besuch Röntgenaufnahmen der Zähne, ein Kostenvoranschlag (fast 800 Euros), ich habe das Geld abgehoben – noch 5 Euro bleiben auf meinem Konto -. Anschliessend die Behandlung. Eine sehr hübsche Ärztin bohrt in meinen Backenzähnen. Bis jetzt erfolgreich. Die Zahnschmerzen sind weggeblieben und in einer Woche ist wieder Behandlung.

  • Kurt Weill

    Gestern im Konzert, http://www.masimas.net/4_0/DETALL/default.cfm?dia=6&mes=10&anio=2008&IDIOMA=CAT&IDIOMA_ID=1&XCAR_1=0000000025&ID=00000001VV, Ana Maria Haesler mit Liedern von Kurt Weill.  War etwas verbluefft als ich erfuhr, dass es sich hier um 30 Minuten Konzerte handelt. Nun ich wuerde nicht noch einmal auf die ersten Reihen im Konzertsaal sitzen. Die Musik von Weill ist IMHO eher fuer den Genuss in groesseren Saelen gedacht, keine “musique de chambre”, kein Ereignis des Intimen. Der Vortrag war ergreifend (da hat es mir nichts ausgemacht dass der Klang mir etwas zu stark in die Ohren drang). Tage später in Terrasse die gleichen Lieder, oder zumindest ein Teil davon, auf einer CD gefunden : Kamaleonic Weill von Teresa de la Torre. Also als Kamaelonic wuerde ich Weill nicht bezeichnen. Er hat Deutschland auf der Flucht vor den Nazis verlassen (OK, Anbiederung mit den Nazis war bei Weill der Jude war von vorneherein ausgeschlossen). Seine Zusammenarbeit mit Brecht kann ich auch nicht als Ausruck der Bequemlichkeit deuten. In den Liedern erscheint alles andere als eine heile Welt. Die Interpretation von Teresa de la Torre in ihrer ganzen Orchestration kommt von den Musicals und dem Jazz her und ist nicht dem Arbeiterlied verwandt, d. h. eher Gershwin als Busch.

  • Verfolgt

    Auch ich bin verfolgt worden. Und zwar habe ich mein Auto auf einer zackigen gelben Linie geparkt. Das haette heissen koennen : Parken nur fuer zackige Wagen erlaubt, oder fuer Transporte von Krokodilen oder Saegematerial. War aber nicht so. Es handelte sich naemlich um eine Fabrikausfahrt.  Da bin ich erst nachtraeglich drauf gekommen, als der Polizeibeamte mir das erklaert hat. Parken auf gelben zackigen Streifen ist verboten. Deswegen ist mein Auto abgeschleppt worden. Ich habe es eineinhalb Stunden spaeter für 140 Euro ausgelöst.

  • Verfolgung

    Strafrechtliche Verfolgung eines Jugendlichen, der in Badia aus seinem Zimmer ein Plakat gehaengt hat mir der Aufschrift : 300 Jahre borbonische Pest, (In Katalonien), 3 Jahrhunderte borbonische Pers, 3 Jahrhunderte Widerstand“ (300 años de peste borbónica, 3 siglos de resistencia”). Er wird eines Deliktes gegen die Krone oder die königliche Familie wegen verfolgt ( den Borbonen : “la corona o familia real española”).