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Französische Litteratur

Michel Deguy

Dieses Jahr ist Michel Deguy gestorben. Auch bei ihm hatte ich einen Kurs. Dank Internet ist es heutzutage viel einfacher etwas über einen Menschen zu erfahren. Ich war ja nie ein Freund des Strukturalismus, der war mir innerlich zuwider. Aber der Strukturalismus war in diesem Moment in der Linguistik und auch in der Litteratur die vorherrschende Strömung. Und Deguy war nunmal mit Derrida zusammen. Eines Tages habe ich in einem Kurs Betrachtungen zur Umwelt angestellt, und Deguy ist auf mich zugekommen und hat mir gesagt : Hier gibt es doch keine Natur … da ist der Umweltgedanke nicht relevant. Hat dann ein paar Tage gedauert und zu meine Überraschung ist er dann auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mich an meine Äusserungen noch erinnere, ich hätte eigentlich Recht.

Ich hab auch diesen einen Satz von Michel Deguy behalten, ich weiss nicht mehr in welchem Buch er diesen Satz geschrieben hat.

Die meisten Menschen haben nicht mehr Verstand als ein Kompass und mehr Humor als eine Wanduhr,

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Französische Litteratur Philosophie

Paul Léautaud

Li Byung-ok, eine Koreanerin,war so nett,wir haben zusammen in der gleichen Uni studiert, und sie war bereit ihr Appartement in Puteaux mit mir zu teilen. Sie hat schliesslich eine These über Paul Léautaud gemacht. Und mir auch über André Malraux erzählt. Ich hab mich immer gefragt was es da für einen Zusammenhang geben könnte.

Léataud ist dadurch bekannt dass er die Zirkel der Bohème frquentiert hat. Er war selbst kein Schriftsteller und hat nur die Werke der Schriftsteller kommentiert.

Was ich bei Léataud bewundert habe waren seine Radiointerviews. Er hatte auch im hohen Alter nichts an Scharfsinnigkeit verloren. Das heisst er hatte so eine Art kausistischen Humor, schien mir von Schopenhauer inspiriert und fällte vernichtende Urteile.

Meine Mitbewohnerin hat lange an ihrer These (für das Doktorat) gearbeitet. Der Titel hiess Paul Léautaud : l’écrivain et ses autoportraits und sie wurde von Byung-ok Li unter der Aufsicht von Claude Leroy – Paris 10 (Nanterre) schliesslich verteidigt.

siehe auch :

https://www.theses.fr/1996PA100075

Quel homme se cache derrière l’écrivain Paul Léautaud ? Quelle était sa vraie pesonnalité ? Correspond-elle à l’image qu’il nous a laissée ? Telles sont les principales questions auxquelles nous consacrons notre étude. L’essentiel de notre travail consiste à restituer et à nuancer les portraits que Léautaud nous a laissés. Notre perception de Léautaud comme écrivain non littéraire est le thème principal de notre étude. Est-il poète, romancier ou autographe ? Par manque d’inspiration ou par absence de véritable don littéraire, il subit sa difficile condition d’écrivain. Malgré son ambition d’être un véritable écrivain, il s’avère être surtout un „écrivant“. Pourquoi écrit-il donc ? Dans son journal littéraire, il assouvit sa „manie écrivante“ et son plaisir intime dans une profonde auto-satisfaction. Dans ses écrits transparaissent néanmoins toutes les faiblesses de la condition humaine de l’homme Léautaud. La 3e partie analyse les multiples désirs, conflits, aspirations, fantaisies et fantasmes de Léautaud qui éclairent sa vraie personnalité. Par le dédoublement permanent de ses écrits, paroles et comportements, il exprime l’homme qu’il voudrait être. Nous terminons par l’étude de la forme écrite et du style Léautaud sur lequel il a souvent insisté et par lequel il affirme sa fonction d’écrivain qui lui importe tant.